Wie waren Ihre ersten Tage im Lernwerk?
Ich habe Mitte August im Lernwerk angefangen. Es war anfangs eine Umstellung für mich, so früh aufzustehen, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. In den ersten Tagen haben wir vor allem Informationen erhalten, was etwas langweilig war. Ausserdem musste ich an meinem ersten Arbeitstag in der Holzwerkstatt den ganzen Tag Holzbriketts wegräumen. Das war nicht so spannend.
Sind Sie noch immer in der Holzwerkstatt tätig?
Nein, jetzt bin ich im Assembling. Dort habe ich supercoole Aufgaben: Wir reparieren kaputte Velos und putzen sie, damit sie weiterverkauft werden können. Es macht mir sehr viel Spass, aber ich kann es mir nicht als meinen künftigen Job vorstellen, da ich mich zu wenig für Velos interessiere.
Wie sieht eine typische Arbeitswoche bei Ihnen aus?
An drei Tagen pro Woche bin ich einer Arbeitsgruppe zugeteilt, an zwei Tagen besuche ich Kurse. Bei der Arbeit beginnt mein Tag meist damit, dass ich prüfe, ob es offene Aufträge der letzten Woche gibt, die ich noch fertigstellen muss. Danach nehme ich ein neues Fahrrad und beginne es zu reparieren. Daneben kommen noch andere Aufgaben hinzu, zum Beispiel Velos der Marke Kristall verpacken oder die Räume reinigen.
Eigentlich gefallen mir die Arbeitstage besser, aber bei den Kurstagen finde ich super, dass sie mich meinem Ziel, eine Lehrstelle zu finden, näher bringen.
Was hat Ihnen bisher am meisten Spass gemacht?
Ich denke, das war der Moment, in dem wir angefangen haben, uns zu bewerben. Es ist mein Ziel, mit Unterstützung des Lernwerks eine Lehrstelle zu finden, und daher habe ich mich sehr über diesen Teil gefreut. Wir haben Unterlagen vorbereitet, den Lebenslauf aktualisiert, mögliche Betriebe herausgesucht und dann dort angerufen. Ich konnte sehr viel von den Inputs der Kursleitenden profitieren.
Was wäre Ihr Traumjob?
Ich habe keinen speziellen «Traumjob» im Blick. Was ich jedoch weiss: Ich möchte unbedingt etwas Handwerkliches machen. Ich denke, ich könnte auch einen «Computer-Job» machen, aber ich möchte mich lieber bewegen bei der Arbeit.
Zum Schnuppern habe ich mich bereits als Polymechaniker beworben und möchte dies auch noch als Landschaftsgärtner tun. Diese Ideen hatte ich schon, bevor ich zum Lernwerk kam; die Arbeit hier hat mich aber nochmals darin bestätigt, dass diese Richtung mir gefällt.
Was denken Sie, worin kann das Lernwerk Sie am besten unterstützen?
Arbeitsgruppenleitende sehen mich bei der Arbeit und können einschätzen, welcher Beruf zu mir passt. Auch bei den Bewerbungen erhalte ich sehr viel Unterstützung, damit die korrekten Unterlagen an den richtigen Ort geschickt werden und alles vollständig ist. Und natürlich hilft mir das Lernwerk dabei, dass ich mich ans Arbeiten gewöhne.
Wenn Sie Leiter des Programms FitAttest wären, was würden Sie anders machen? Was müsste unbedingt beibehalten werden?
Ich denke, dass vieles sehr gut ist und das Programm Jugendliche wie mich in allen Bereichen unterstützt. Einige haben vielleicht etwas zu viel Schulzeit und zu wenig Bewerbungszeit oder umgekehrt. Das könnte man noch individueller gestalten. Obwohl ich nur Mathematik auffrischen muss, habe ich das Gefühl, dass ich eher zu viel Schulzeit habe.
* Name geändert