Zweck und Ziel der Lancierung zwei neuer IV-Programme im Lernwerk
Die bisherigen vorbereitenden Integrationsprogramme sind vermehrt auf erwachsene IV-Beziehende ausgelegt worden. Aus diesem Grund hat die SVA Aargau nach Anbietenden gesucht, welche die Programme Integrationsmassnahme Jugendliche (IMJ) und vorbereitende Massnahmen für Jugendliche (VMBB) in Zukunft anbieten können.
Als die Räumlichkeiten des Lernwerks in Brugg mit allen notwendigen Einrichtungen wie Küche, Wohnzimmer und separaten Räumen ausgestattet war, wurde das Programm im Frühling 2024 erstmalig durchgeführt. Aktuell nehmen bereits sechs Jugendliche an den Programmen teil.
Beide Programme haben das Ziel, Jugendliche optimal auf den Einstieg ins Berufsleben vorzubereiten. Sie lernen, mit einer festen Tagesstruktur umzugehen, soziale Kontakte aufzubauen, Aufgaben selbstständig zu bewältigen und ihren Tag pünktlich und organisiert zu beginnen.
Programm-Ablauf und Tagesstrukturen
Im ersten Programm der «Integrationsmassnahme für Jugendliche» erhalten Teilnehmende eine Halbtagesstruktur, bei der sie sozialpädagogisch begleitet werden und erste Erfahrungen im Umgang mit anderen Teilnehmenden sammeln. In dieser Phase sind sie ab zwei Stunden an vier oder fünf Tagen pro Woche anwesend, wobei die Tagesstruktur individuell an die Bedürfnisse jedes einzelnen Teilnehmenden angepasst werden. Wöchentlich finden Coachinggespräche mit den Spezialist/innen Berufsintegration statt. Zusätzlich können die Teilnehmenden selbst eine Gruppenaktivität wie Malen, Spaziergänge oder Basteln auswählen. Auch kleine Aufgaben im Alltag, wie Post holen oder Reinigungsarbeiten, gehören zum Programm. In einem weiteren Schritt können die Teilnehmenden selbst ein Mittagsmenü auswählen, die Planung übernehmen und die benötigten Lebensmittel einkaufen, um anschliessend zu kochen.
Sobald sie ein Anwesenheitspensum von 50 % erreichen, wechseln sie in das zweite Programm «Vorbereitende Massnahmen der Berufsberatung». Dort werden sie schrittweise in den Bewerbungsprozess, den internen Arbeitsgruppen oder Bildungs- und Bewerbungskursen integriert. Der Fokus verschiebt sich von der sozialpädagogischen Betreuung hin zu einem Coaching, bei dem sie eigenständiger agieren lernen. In diesem nächsten Schritt sind die Teilnehmenden ab vier Stunden an fünf Tagen pro Woche anwesend. Ziel ist es ein Pensum zwischen 80 und 100 % zu erreichen, um für die Anforderungen des ersten Arbeitsmarktes mit einer Lehrstelle oder einem Praktikum vorbereitet zu sein.